Fernand Schlumpf, Uster Jaguar XK140 Fixed Head Coupé, 1956, 6-Zylinder, 3400 ccm, 190 PS
Fernand Schlumpf, Uster
Jaguar XK140 Fixed Head Coupé, 1956, 6-Zylinder, 3400 ccm, 190 PS

«Brite mit Le-Mans-Genen»

«Als langjähriger MG-Enthusiast hatte ich irgendwann das Bedürfnis, einen Sportwagen mit etwas mehr Power zu besitzen. Jaguar war nicht nur «very British», sondern auch bekannt für seine herrlichen Doppelnockenwellenmotoren mit viel Drehmoment. Dass sich diese Motoren über mehrere Jahre äusserst erfolgreich in Le Mans bewährt hatten, machte die Marke Jaguar für mich noch attraktiver. Bei Kestenholz in Basel fand ich vor ca. sieben Jahren mein Traumauto, aber zuerst musste noch geklärt werden, ob ich mit meinen über 190 cm in diesem Auto überhaupt Platz habe. Im XK120 hatte ich es bereits versucht, aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Der XK140 hingegen, in Coupé-Form, passt perfekt. Der Wagen war ursprünglich in Österreich zugelassen und schon bald war ich glücklicher Jaguar-Besitzer geworden.

Wir mussten im Sinne einer «rolling restoration» noch einiges am Auto machen. So wurden zum Beispiel der ganze Kabelbaum ersetzt und eine Teillackierung ausgeführt. Mein Spezialist für englische Autos in Nassenwil baute mir Sicherheitsgurten ein und kümmert sich seit meinem Kauf zuverlässig und sehr professionell um den Wagen.

Die erste Fahrt war schon beeindruckend! Die Kraft des Sechzylinders mit seinem herrlich sonoren Sound ist natürlich Welten von meinen MG entfernt und bedurfte etwas Gewöhnung. Der Jaguar hat noch Trommelbremsen und die Lenkung ist natürlich auch nicht servounterstützt. Dazu kommt noch ein unsynchronisierter erster Gang, aber der Motor ist so elastisch, dass man den ersten sowieso selten braucht.

Die längste Fahrt mit dem XK140 ging bis dato nach Paris. Auf dem Heimweg hatten wir ein kleines Benzinleck, aber das Problem liess sich realtiv einfach beheben. Anders bei einer Silvretta Rallye, wo der Schlauch zum Öldruckmanometer einen Riss bekam und wir kurzzeitig ausser Gefecht gesetzt wurden. Der bald darauf eingetroffene Pannenhelfer entsann sich seines Nachbarn mit einer Werkstatt für Hydraulikkomponenten und siehe da: Am selben Tag noch war unser Engel vom Silvretta-Pass an den Bodensee gefahren, hatte dort einen passenden Schlauch gefunden und nach seiner Rückkehr spätabends noch in unserem Auto eingebaut. Am nächsten Tag waren wir wieder fahrbereit. Soll noch einer sagen, in der Oldieszene treffe man keine wunderbaren Menschen!

Wir sind Mitglied im SMVC und als nächster Event ist die Teilnahme am Luzerner Concours d’Excéllence geplant. Als ACS Mitglied freut es mich sehr, dass der Club sich wieder vermehrt um Themen rund um Oldtimer kümmert. Es sind einfach coole Leute, welche sich mit klassischen Autos beschäftigen. Ich werde mich altershalber in nicht allzu weiter Zukunft von meinem XK trennen müssen, werde aber bis dahin jede Fahrt noch bewusster wahrnehmen und mit allen Sinnen geniessen.»

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